Artenschutz-Konferenz in Berlin und Exkursion in die Döberitzer Heide

Überall in der Welt sterben in zunehmendem Maße Tier- und Pflanzenarten aus. Die Forscher sind in hohem Maße besorgt über diesen sogenannten Biodiversitätsverlust. In Berlin trafen sich jetzt aus der ganzen Bundesrepublik Naturwissenschaftler von Hochschulen, Museen, verschiedenen Ämtern, dem Bundesumweltministerium und aus vielen Naturschutzfachverbänden.

Für unsere Arbeitsgemeinschaft nahm Dr. Wolfgang Vorbrüggen teil. Sein Fazit: „Es hat Spaß gemacht, mit vielen Gleichgesinnten, aber aus unterschiedlichen Fachrichtungen, positive Vorschläge zur Verbesserung der Forschung und der verbesserten Koordination der Naturschutzaktionen machen zu können: Gemeinsam sind wir stärker“.
Professor Wägele, Chef des Museums Alexander König in Bonn, forderte, dass das Thema des Verlustes der Biodiversität stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden müsse, damit auch die Politik sich stärker für dieses Thema einsetzt. Maßnahmen, die das Artensterben verursachen, müssten besser und zeitnäher unterbunden werden.
Alle Teilnehmer waren sich einig: Wenn diese Veranstaltung ein Startschuss für weitere Aktionen und für eine bessere Vernetzung der amtlichen und ehrenamtlichen Naturschützer war, dann hat sich einiges Gute für die Natur in Berlin erreichen lassen.
Wer genauere Infos haben möchte, kann sich gerne über unsere Kontaktadresse melden. Wir melden uns zeitnah zurück.
Anhängende Erklärung verabschiedeten die Vertreter auf der Konferenz der Arten in Berlin. Darin richten sie über die Presse einen Appell an die Öffentlichkeit und Politik, sich mehr des Artenverlustes in der Umwelt bewusst zu werden und aktiv für den Erhalt der bisher überlebenden Arten zu tun.

Abschlusserklärung der Konferenz der Arten am 1. und 2.7.2016 in Berlin

Exkursion in die Döberitzer Heide am 3. Juli 2016

Ab, raus aus den Vortragssälen in die Natur: Am Rande der Berliner Artenschutzkonferenz führte unser ortskundiges Mitglied, Dr. Oliver Schmitz, durch ein fantastisches Trockenheidegebiet in Brandenburg.
Die weitläufigen, lückigen Callunabestände, durchzogen von den typischen Heidecharakterarten incl. Massenbeständen der Grasnelke Armeria maritima, wechseln ab mit schattigen Busch- bzw. Waldrändern und Feuchtstellen.
Der Unterschied zu den Heidebeständen in Nordrhein-Westfalen war augenfällig. In Teilen der Döbritzer Heide befindet sich ein Auswilderungsgelände für Wisente. Die gewaltige Größe dieser Tiere selber zu sehen, beeindruckte die Westzipfler aus der Nähe von Aachen, obwohl sie eigentlich die kleineren Arten im Visier hatten.

Kleinzeugs gab es bei sonnigem, aber sehr windigem Wetter genug zu sehen! Erfreulich, dass auch die selteneren Arten individuenstark vertreten waren. Neben Plebejus argus (L.) flog der Ginster-Bläuling Plebejus idas (LINNAEUS, 1761), Hipparchia semele (L.) bevölkerte die offenen Grasflächen. Hyponephele lycaon (ROTTEMBURG, 1775) – Kleines Ochsenauge zeigte sich neben Maniola jurtina (L.). Auch der Dukaten-Feuerfalter Lycaena virgaureae (L.) zeigte sich in zahlreichen Exemplaren. Am Waldrand flogen Wachtelweizen-Scheckenfalter – Melitaea athalia (ROTTEMBURG, 1775) und das Weißfleckwidderchen Amata phegea (L.). Aus den feuchteren Flächen kamen Tiere von Heteropterus morpheus an die blütenreichen Wegränder. Für Hipparchia statilinus war es jahreszeitlich noch zu früh, die Art fliegt erst im Spätsommer. Dass es sich um eine Wärmeregion handelt, zeigte die kleine Spannerart Sterrha ochrata. Mit einer tollen Erfahrung kehrten die Exkursionsteilnehmer wieder zurück nach Berlin.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Exkursionen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.