Großer Fuchs ist Schmetterling des Jahres 2018

Die BUND NRW Naturschutzstiftung hat gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V. den „Großen Fuchs“ (Nymphalis polychloros) zum Schmetterling des Jahres 2018 gekürt. Mit der Auszeichnung möchte die Stiftung auf die schlechte Überlebensprognose der Schmetterlingsart aufmerksam machen.

Foto: R. Manderbach

Großer Fuchs – Nymphalis polychloros. (Foto: R. Manderbach, www.deutschlands-natur.de)

In Deutschland steht der „Große Fuchs“ auf der Vorwarnliste der bedrohten Tiere; in Nordrhein-Westfalen ist er vom Aussterben bedroht. Seine langfristige Bestandsentwicklung schätzt das Bundesamt für Naturschutz als „sehr stark rückläufig“ ein. Der Große Fuchs kommt nicht häufig vor, ist aber weit verbreitet. Er lebt in trockenwarmen halboffenen Landschaften, an sonnigen Waldrändern aber auch in naturnahen Gärten und auf Streuobstwiesen in weiten Teilen Europas und Asiens.

Großer Fuchs.

Großer Fuchs, erwachsene Raupe. (Foto: Walter Schön)

Während die meisten der 180 in Deutschland lebenden Tagschmetterlingsarten die kalte Jahreszeit als Raupen verbringen, überwintert der Große Fuchs als ausgewachsener Falter. Daher braucht er schon im zeitigen Frühjahr Nahrung. Die erste Futterquelle sind blühende Weidenkätzchen. Leider entfernen Förster Salweiden häufig, da ihr Holz nur wenig Geld einbringt. Das ist ein Hauptgrund für den Rückgang der Bestände des Großen Fuchses. Um dem Großen Fuchs zu helfen, sollten Weichholzarten wie die Salweide nicht mehr unbedacht abgeholzt, sondern erhalten werden.

Raupennest vom Großen Fuchs an Salweide (Foto: Martine Goerigk)

Raupennest vom Großen Fuchs an Salweide (Foto: Martine Goerigk)

Salweiden gelten zusammen mit Eichen als wichtigste Bäume für Schmetterlinge, ca. 100 Arten ernähren sich davon entweder als Futterpflanze der Raupen oder Nektarpflanze. Eine weitere Ursache für den Bestandsrückgang des Falters ist der Verlust seines Lebensraumes durch die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft und den Flächenverbrauch für Siedlungsbau und Verkehr.

Die Weibchen legen im April und Mai ihre Eier in Gelegen (Eispiegel) rund um dünne Zweige in den Kronen von Salweiden, Pappeln oder Obstbäumen ab, den Futterpflanzen der Raupen. Diese leben zunächst gesellig in einem Netz aus Spinnfäden und verpuppen sich im Frühsommer. Sie sind dann etwa 45 Millimeter lang, schwarzgrau und tragen mehrere Reihen orange gefärbter verästelter Dornen. Zwei bis drei Wochen später schlüpfen die Schmetterlinge. Sie ziehen sich aber schon früh in ihre Überwinterungsquartiere zurück, so dass der Große Fuchs im Herbst nur selten zu beobachten ist.

Nachweiskarte vom Großen Fuchs (Nymphalis polychloros) aus der Datenbank der Arbeitsgemeinschaft, Stand 11/2017

Der Große Fuchs ist aktuell im Arbeitsgebiet (ehemalige Preussische Provinzen Rheinland und Westfalen) weit verbreitet aber nicht häufig, nur entlang von Mosel, Nahe und Mittelrhein kann der Falter regelmäßig in größeren Anzahlen beobachtet werden. Sichere Nachweise von Nymphalis polychloros sind dringend erwünscht, vor allem mit guten Bildbelegen (wg. Verwechslungsgefahr mit Kleinem Fuchs – Aglais urticae).

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Weitere Angaben zur Verbreitung einheimischer Schmetterlingsarten finden Sie unter www.schmetterlinge-nrw.de

 


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