Schütteln und Wühlen: Raupensuche an Weidenkätzchen

Die Wärme um die Monatswende Februar/März ließ in Aachen schon ein paar Salweiden erblühen. Auch die an Salweide lebenden Raupen sind  jetzt schon aktiv!

Da eine von mir betreute Bachelor-Studentin dieses Jahr ohnehin u.a. Kätzchen sammeln sollte, haben wir am 7. und 13. März , jeweils kurz nach den heftigen Stürmen, die Gunst der Stunde genutzt, und von zwei männlichen Salweidenbäumen an der Uni  Aachen die vom Sturm herabgewehten männlichen Kätzchen gesammelt.

Und siehe da: nach ein paar Tagen wurden die ersten Raupen gefunden! Sowohl Eupithecia tenuiata als auch Agrocholoa circellaris und auch die sonst seltener gefundene Xanthia icteritia waren schon dabei – teilweise nicht leicht zu entdecken bzw. erst nach heftigem Wühlen und Schütteln. Gerade vorhin (17.3.) habe ich in den so langsam gammelnden Kätzchen vom 7.3. neben so einigen A. circellaris noch zwei schon verpuppungsbereite E. tenuiata Raupen gefunden, von denen zwei Tage zuvor noch nichts zu sehen war trotz Schütteln und Wühlen!

Eine am 14.3. in den zuvor gesammelten Weidenkätzchenproben gefundene ausgewachsene Raupe von Eupithecia tenuiata. (Foto: L. Wirooks)


Interessanterweise waren noch keine von den sonst so extrem häufigen Xanthia togata dabei – möglicherweise schlüpfen die erst ein bischen später und die Wintereulen kommen sicher auch erst in den späteren Aprilproben noch dazu. Es wird womöglich so einige interessante Ergebnisse geben bezüglich Futterpflanzenpräferenzen, Phänologie und Ökologie der Herbst und Wintereulen und einiger anderer Arten.

Vor allem bin ich gespannt, wie die Verteilung der Raupen zwischen männlichen und weiblichen Kätzchen sein wird, aber auch zwischen breit- und schmalblättrigen Weidenarten sowie Pappeln. Und wer gerade sonst nicht viel zu „faltern“ hat kann es ja auch mal mit dem Kätzchensammeln probieren. Übrigens sind beizeiten auch in Pappel- oder Hainbuchenkätzchen allerlei Raupen zu finden und wer mal Rhinoprora chloerata finden will sollte sich am besten in Bälde schon an die blühenden Schlehen begeben, denn die Raupen sind sehr viel früher dran als Rhinoprora rectangulata!

An warmen Stellen blühen schon Schlehen und dort werden wir Ende der Woche wenn der Frühling loslegen soll auch schon mal probehalber Raupen klopfen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.